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Gruppenbild mit Jugendlichen und Referierenden

Am 29.01.2025 begrüßten die Zimmerer 12B zwei Gäste aus Ghana. Doris Amankwaa und Obed Nii Amarteifi hielten einen Vortrag zum „Responsible consumption and production of Wood“. Der Vortrag war auf Englisch, was die Schüler vor eine zusätzliche Herausforderung stellte. Allerdings wurden die Inhalte verständlich vermittelt und auf Nachfrage immer nochmals erläutert oder von der Lehrkraft übersetzt, sodass es wenig Verständnisprobleme gab.

Beide Referenten studieren Holztechnik in Rosenheim und sind für den World University Service (WUS) unterwegs, welcher sich für globales Lernern in der beruflichen Bildung einsetzt. Unter Berücksichtigung der 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen (UN) halten Studentinnen und Studenten Lehrkooperationen zu verschiedensten Nachhaltigkeits-Themen unter der Organisation des WUS.

Der Vortrag startete mit der Vorstellung der Referenten und deren gemeinsames Heimatland Ghana. Herr Amarteifi stellten dabei die Hauptstadt, Gerichte aus der heimischen Küche sowie wirtschaftliche Standbeine wie Fischerei und Goldabbau vor. Ein Schüler fragte an der Stelle, warum Ghana so arm sei, obwohl es doch dort Gold gibt. Diese Frage verblüffte Herrn Amarteifi und er entgegnete, dass Ghana ein reiches Land sei. Er zeigte aber auch Verständnis, da die deutsche Medienlandschaft Afrika als arm einordnet.

Herr Amarteifi und Frau Amankwaa zeigten während des Vortrags auch immer wieder kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und Ghana auf. So finden sie die Demokratie in Deutschland stark und die Durchsetzung der Gesetze gut. Dies sei in Ghana nicht so und so schrecken ausländische Investoren vor wirtschaftlicher Zusammenarbeit zurück.

Einen weiteren Unterschied stellte Herr Amarteifi heraus. Er meinte, dass in Ghana kein Respekt vor anderen Lebewesen herrsche. In Deutschland hingegen werden Tiere wie z.B. Insekten respektiert. Er nannte als Beispiel dafür die vielen Insektenhotels.

Fachlich wurde natürlich auch referiert. Über verschiedene Videos im speziellen auch aus Afrika haben die Schüler einen Eindruck über die Notwendigkeit von Wäldern und so funktionierende Ökosysteme erhalten. Dabei spielt auch das Sustainable Forest Management (FSR) eine Rolle. Anschließend wurden Methoden zur effizienten Holznutzung angesprochen und genauer erläutert. Zudem wurden verschiedene Verwertungsmethoden von Holzabfallprodukten besprochen.

Abschließend lobten die beiden Referenten die Klasse für die Aufmerksamkeit und tolle Mitarbeit. Dies sei nicht selbstverständlich. Auch diese Erfahrung haben die beiden in Ghana so nicht gemacht.

Fazit: Ein wertvoller, kultureller Austausch mit fachlichen Themen aus der Holztechnik aus einer anderen Perspektive.